Chaume Arnaud ist einer dieser Orte, die einen schon vor der Verkostung in den Bann des Weins ziehen. Wir befinden uns in Vinsobres, einem kleinen Dorf, das, bevor es zum Synonym für großartige Weine wurde, mit Olivenbäumen bewachsen war. Seine Weinbaugeschichte erlebte in einer eisigen Nacht im Jahr 1956 eine dramatische und entscheidende Wende, als eine Kältewelle fast alle Olivenhaine zerstörte. Um das Land nicht brach liegen zu lassen, begannen die Bauern, Weinreben anzupflanzen, wodurch sich die Landschaft veränderte und das entstand, was 2006 zur ersten AOC der Drôme Provençale werden sollte. Ein Beispiel dafür, wie aus einem widrigen Ereignis etwas Außergewöhnliches entstehen kann. Chaume Arnaud, heute unter der Leitung von Philippe und Valérie, ist nicht einfach nur ein „biologischer” Betrieb, sondern geht noch weiter und orientiert sich an den Prinzipien der Biodynamik. Der Weinberg erstreckt sich über ein Plateau mit lehm-kalkhaltigen, kiesreichen Böden und profitiert von einem mediterranen Klima, das durch den Einfluss zweier Winde gemildert wird: dem Mistral, der für Belüftung sorgt und die Trauben gesund hält, und dem Pontias, einer nächtlichen Brise, die die Reifung verlangsamt und so die Säure und Frische der Weine bewahrt. Diese Kombination aus heißer Sommersonne und kühlen Nächten ermöglicht es den Rebsorten der südlichen Rhône – vor allem Grenache, Syrah und Mourvèdre – sich optimal zu entfalten und den Weinen eine fast unerwartete Eleganz zu verleihen.
