Was verbindet Julius Cäsar mit einer Landzunge, die sich in Richtung Äolische Inseln erstreckt? Ein Wein natürlich! Der Mamertino, einst Kelch des Kaisers, erlebt heute mit Planeta am Capo Milazzo eine Renaissance. Wir befinden uns fast auf Meereshöhe in der Oase La Baronia. Dunkle Schwemmlandböden, durchzogen von altem Granit und verziert mit einem Schleier aus Asche, den der Wind vom Ätna mitbringt. Zwischen Olivenbäumen und Feigenkakteen liegt das kleine Weingut, dessen Erlös zum Teil für Bildungsprojekte der Fondazione Barone Lucifero verwendet wird, wodurch der Wein gewissermaßen zu einem Zeichen der Solidarität wird. Die DOC Mamertino, die erst 2004 nach Jahrhunderten der Vergessenheit wiederentdeckt wurde, umfasst nur wenige Dutzend Hektar zwischen Milazzo und den angrenzenden Gemeinden. Geringe Erträge, fast handwerklicher Weinbau und eine Produktionsvorschrift, die das historische Duo Nero d'Avola-Nocera schützt. Es ist der greifbare Beweis dafür, dass es auf einer Insel, die für ihre großen Zahlen bekannt ist, noch wertvolle Nischen gibt, die es zu bewahren gilt. Auf dem Land wird biologisch und nach SOStain zertifiziert gearbeitet, mit Grasbewuchs aus Gerste und Wicken und einem auf ein Minimum reduzierten Pflanzenschutz. Die Lese erfolgt manuell in 15-kg-Kisten. Nach einer sorgfältigen Auswahl gären die Trauben in Stahlbehältern mit häufigem Umpumpen. Nach der malolaktischen Gärung ruht der Wein zwölf Monate lang in 25-Hektoliter-Eichenfässern. Das Holz rundet den Wein ab, ohne ihn zu überdecken, und lässt das Terroir zum Ausdruck kommen. Im Glas glänzt er mit einer schönen intensiven rubinroten Farbe mit violetten Reflexen. Das Bouquet beginnt mit mediterraner Macchia und Myrte, geht dann über zu Brombeeren, Heidelbeeren und einem Hauch von Konfitüre. Im Hintergrund Noten von Graphit und Veilchen. Am Gaumen ist er voll, aber spritzig, mit dichten Tanninen, salziger Säure und einer balsamischen Note, die den Abgang mit Noten von Schwarzkirsche und leichtem Kakao verlängert. Er ist sicherlich kein „Schwergewicht”. Er ist eher ein eleganter Athlet, der mit sicherem Schritt voranschreitet.