Der Name Verdicchio ist keine moderne Erfindung, sondern hat eine lange Geschichte. Er leitet sich offenbar von „verde” (grün) ab, genau wie die Farbe der vollreifen Trauben, und bereits 1579 wurde der daraus gewonnene Wein in einer Abhandlung des Bologneser Arztes Andrea Bacci als wahres „Gold” der Marken gepriesen. Der Ylice von Poderi Mattioli führt diese edle Tradition fort, aber mit Blick auf die Zukunft und einen Weinbau, der die Erde respektiert. Wir befinden uns im Herzen der Denominazione Verdicchio dei Castelli di Jesi, inmitten der sanften Hügel der Provinz Ancona. Hier genießen die Weinberge eine günstige Lage, mit dem erfrischenden Einfluss der Adria im Osten und dem Schutz der Berge im Westen. Diese perfekte klimatische Harmonie, verbunden mit gemischten Sand- und Lehmböden, schenkt Trauben von hoher Qualität, deren Reichhaltigkeit und Säure das unverwechselbare Markenzeichen dieses Weins sind. Das Label Ylice ist der authentischste Ausdruck des reinsortigen Verdicchio. Den Unterschied macht die Art und Weise, wie er im Weinberg und im Keller behandelt wird. Die Trauben stammen nämlich aus einem historischen Weinberg, dem Mogliette, der bereits 1971 angelegt wurde und eine echte Reserve darstellt, die das Weingut sorgfältig pflegt. Die Weinbereitung erfolgt hingegen in temperaturkontrollierten Edelstahltanks, um die Frische und Reinheit der Frucht zu unterstreichen. Die Reifung schließlich vollbringt das Wunder: Ein Teil des Weins reift in Edelstahltanks, während ein kleiner Prozentsatz in Zementtanks gelagert wird. Diese Entscheidung ist kein Zufall: Der Zement ermöglicht es dem Wein, sich langsam zu entwickeln, wobei die primären Aromen erhalten bleiben, ohne dass fremde Noten hinzukommen, und er eine cremige und umhüllende Textur erhält. Im Glas zeigt er sich strohgelb mit goldenen Reflexen und in der Nase entfaltet sich eine Explosion von Aromen. Zunächst dominieren Noten von weißfleischigen Früchten wie Apfel und Pfirsich, dann kommen komplexere Anklänge von Akazienblüten und Bittermandel hinzu. Mit zunehmender Öffnung des Weins kommen mineralische Noten zum Vorschein, die an Feuerstein erinnern. Am Gaumen enttäuscht er die Erwartungen keineswegs. Würzig, ausgewogen und von ausgeprägter Frische, hat er einen runden Körper und einen schier unendlichen Abgang mit einer angenehmen Bittermandel-Note. Als vielseitiger Begleiter in der Küche passt er hervorragend zu Spaghetti mit Venusmuscheln oder zu frittiertem Fisch.